Beschwerden bei Pankreasinsuffizienz

Frau hält sich eine Wärmflasche auf den Bauch: Eine Pankreasinsuffizienz führt zu einer ganzen Reihe von Verdauungsbeschwerden.

Die Beschwerden, die bei einer exokrinen Pankreasinsuffizienz auftreten, sind oft sehr unspezifisch: Starke Bauchschmerzen, Blähungen, Völlegefühl. Typisch sind jedoch voluminöse Durchfälle und schlimmstenfalls übelriechendende, glänzende Fettstühle – sie sind ein eindeutiges Indiz.

Für die Verwertung von Nahrung braucht unser Körper nämlich Verdauungsenzyme: Lipasen für die Aufspaltung von Fetten, Amylasen für die Verdauung von Kohlenhydraten und Proteasen für das Nahrungseiweiß. Kann die eigene Bauchspeicheldrüse nicht genügend Verdauungsenzyme produzieren, stockt die Verdauung – vor allem die von Nahrungsfetten. Mit erheblichen Folgen.

Schmerzen, Durchfall und Blähungen

80 bis 90 Prozent der Patienten mit Bauchspeicheldrüsenschwäche leiden an starken Bauchschmerzen. Diese sind vor allem im Oberbauch lokalisiert, können aber auch in den Rücken ausstrahlen und daher fälschlich für Rückenschmerzen gehalten werden. Die Schmerzen treten meist schubartig und krampfartig kurz nach dem Essen auf, dazwischen liegen oft längere beschwerdefreie Intervalle.

Ebenfalls kann es nach den Mahlzeiten zu voluminösen Durchfällen kommen. Die Nahrung rauscht regelrecht durch und entlädt sich dann oftmals schmerzhaft. Hinzu kann vermehrte Gasbildung in Darmtrakt zu einem „Blähbauch“ (med. Meteorismus) und entsprechenden Blähungen führen.

Unangenehmer Fettstuhl

Als ganz typisches Symptom bei exokriner Pankreasinsuffizienz gilt der Fettstuhl, Mediziner nennen dies Steatorrhoe. Da der Mangel an Verdauungsenzymen vor allem die Fettverdauung stark beeinträchtigt, werden die Nahrungsfette häufig prompt und unverdaut wieder ausgeschieden. 

Der Stuhl ist dann übelriechendend, glänzend, eventuell schaumig und gelb gefärbt. Vor allem klebt er hartnäckig in der Toilettenschüssel und lässt sich meist trotz mehrfacher Spülgänge nur schwer entfernen.

So typisch dieses Symptom ist, so spät tritt es allerdings auch auf: Die Bauchspeicheldrüse hat eine große Reservekapazität. Das bedeutet, erst bei einem Funktionsausfall von über 90 % kommt es zu extremen und eindeutigen Verdauungsstörungen, wie den Fettstühlen.

Gewichtsverlust und Nährstoffmangel

Langfristig gesehen, kann die gestörte Verdauung erhebliche Auswirkungen auf den Körper haben: Es drohen Mangelversorgung, stetiger Gewichtsverlust und Untergewicht, bei Kindern auch ein verzögertes Wachstum.

Nährstoff- und Vitaminmangel: Vor allem die lebenswichtigen fettlöslichen Vitamine A, D, E und K sowie wichtige Aminosäuren kann der Körper bei gestörter Fettverdauung nicht richtig aufnehmen. Eine solche Unterversorgung kann langfristig zu erheblichen Beeinträchtigungen des ganzen Körpers führen.

Beschwerden ernst nehmen

Tun Sie starke Verdauungsbeschwerden, die länger andauern oder ständig wiederkehren, nicht als Bagatelle ab.

Unbedingt einen Facharzt für Gastroenterologie sollten Sie aufsuchen, wenn Sie mehrere der folgenden Fragen mit „Ja“ beantworten:

  • Treten die Beschwerden kurz nach der Nahrungsaufnahme auf?
  • Ist Ihr Stuhl voluminös, breiig und oft mit Durchfall verbunden?
  • Ist der Stuhl glänzend, eventuell auch gelblich verfärbt?
  • Klebt der Stuhl des Öfteren an der Schüssel, lässt sich nur schwer entfernen?
  • Benötigen Sie auffallend viel Toilettenpapier?
  • Ist der Stuhlgeruch sehr unangenehm (erinnert z. B. an faule Eier)?
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