FAQ – häufige Fragen zur exokrinen Pankreasinsuffizienz

Hier finden Sie Antworten auf die häufigsten Fragen zur exokrinen Pankreasinsuffizienz. Erfahren Sie u.a., welche Beschwerden typisch sind und wie die Diagnose beim Arzt gestellt wird. Erhalten Sie hilfreiche Tipps zur Dosierung und Einnahme von Pankreasenzymen.

Beschwerden & Diagnose der exokrinen Pankreasinsuffizienz

Was ist eine exokrine Pankreasinsuffizienz?
Bei einer exokrinen Pankreasinsuffizienz oder Bauchspeicheldrüsenschwäche produziert die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) nicht mehr genügend Bauchspeicheldrüsensekret. Das bedeutet, es stehen zu wenig Verdauungsenzyme und ggf. Bicarbonat zur Verfügung. Dadurch kommt es zu einer Verdauungsstörung, insbesondere von Fetten. Die häufigsten Ursachen einer exokrinen Pankreasinsuffizienz sind eine chronische Entzündung der Bauchspeicheldrüse, Mukoviszidose, Gallensteine und Diabetes. Als Risikofaktoren gelten insbesondere Alkoholmissbrauch, Rauchen und genetische Veranlagung.
Unter welchen Beschwerden leiden Patienten mit einer exokrinen Pankreasinsuffizienz?
Typische Beschwerden sind Bauchschmerzen, Blähungen und Durchfälle. Häufig ist der Stuhl hell, übelriechend und voluminös (Fettstühle); längerfristig können Zeichen einer Mangelernährung (Gewichtsabnahme, Vitaminmangel) auftreten.
Wie wird eine exokrine Pankreasinsuffizienz festgestellt?

Die Diagnose exokrine Pankreasinsuffizienz wird anhand der Symptome (s. Frage oben) und durch Funktionstests gestellt, z.B. durch die Bestimmung des Enzyms Pankreas-Elastase im Stuhl oder einen Atemtest mit radioaktiv markierten Fetten. Bitte fragen Sie dazu Ihren Hausarzt und lassen Sie sich ggf. zu einem Facharzt (Gastroenterologen) überweisen.

Woran merke ich, dass Pankreatan hilft?

Ihre Therapie mit Pankreatan hat Erfolg, wenn sich Ihre Beschwerden bessern – also vor allem Durchfall und Fettstühle (Diarrhoe bzw. Steatorrhoe), Bauchschmerzen sowie Blähungen nachlassen – und Sie wieder an Gewicht zunehmen bzw. nicht mehr weiter abnehmen. Anhand der Besserung Ihrer Beschwerden können Sie gemeinsam mit Ihrem Arzt den Therapieerfolg kontrollieren.  

Extra-Tipp: Führen Sie ein Ernährungstagebuch, in welchem Sie Ihre Mahlzeiten, die eingenommenen Kapseln sowie Beschwerden festhalten. Je genauer Sie protokollieren, umso einfacher kann Ihr Arzt die Dosierung an Ihren individuellen Bedarf anpassen.

Was soll ich tun, wenn die Beschwerden trotz Einnahme von Pankreatan anhalten?

Besprechen Sie dies bitte mit Ihrem Arzt. So können z.B. eine zu niedrige Dosierung oder ein falscher Einnahmezeitpunkt Gründe für ein Fortbestehen der Beschwerden sein. Zur richtigen Dosierung und Einnahme von Pankreatan lesen Sie bitte auch den untenstehenden Themenblock „Einnahme & Dosierung von Pankreasenzymen“.

In Abhängigkeit von Krankheitsverlauf und Mangel an Verdauungsenzymen kann die Dosis der Verdauungsenzyme angepasst werden. Dies sollte an der Verbesserung der Symptome (z.B. Auftreten von Fettstuhl, Bauchschmerzen, Körpergewicht) ausgerichtet sein. Das Führen eines Ernährungs-Tagebuches, in welchem Sie auch Ihre Beschwerden protokollieren, kann hierbei hilfreich sein. Erhöhen Sie die Dosis nur unter ärztlicher Kontrolle.

Sollten die Beschwerden anhalten, könnte die Bicarbonatsekretion der Bauchspeicheldrüse – normalerweise für die Neutralisation der Magensäure im Dünndarm zuständig – ebenfalls gestört sein. Ihr Arzt kann Ihnen dann ggf. weitere Medikamente verschreiben.

Auch die Möglichkeit einer Unverträglichkeit einzelner Bestandteile von Pankreatan sollte in Betracht gezogen werden. Dann muss Ihnen ggf. ein anderes Arzneimittel verordnet werden.

Fragen zum Produkt Pankreatan®

Was ist Pankreatan?
Pankreatan ist ein Arzneimittel zur Ergänzung von Pankreasenzymen, die Ihr Körper aufgrund einer eingeschränkten Funktion der Bauchspeicheldrüse (exokrine Pankreasinsuffizienz) nicht mehr ausreichend selbst produziert. Das Präparat enthält den Wirkstoff Pankreatin (Pankreaspulver vom Schwein) in Form von magensaftresistenten Mikrofilmtabletten, die in einer Gelatinekapsel verpackt sind.
Wie wirkt Pankreatan?
Die äußere Kapsel löst sich im Magen auf und gibt die Mikrofilmtabletten frei, die sich dort im Speisebrei verteilen. Ihr magensaftresistenter Überzug schützt sie dabei vor der Magensäure. Durch den Magenpförtner gelangt das Gemisch nach und nach in den Dünndarm. Hier am Wirkort werden die Enzyme freigesetzt und verrichten ihre Arbeit: Lipasen für die Verdauung der Fette, Proteasen für die Eiweiße und Amylasen für die Kohlenhydrate.
Übernimmt die Krankenkasse die Kosten für Pankreatan?

Pankreasenzyme können durch den Arzt zur Behandlung einer chronischen, exokrinen Pankreasinsuffizienz sowie zur Behandlung der funktionellen Pankreasinsuffizienz bei Mukoviszidose, nach Gastrektomie (Magenteilentfernung) bei Vorliegen einer Steatorrhoe (Fettstühle) verordnet werden. In diesen Fällen übernimmt die Krankenkasse die Kosten für Pankreatan.

(Quelle: Richtlinie zur Verordnungsfähigkeit von Arzneimitteln AM RL, § 92 Abs. 1 Nr. 6 SGB V, OTC Ausnahmeliste § 34 Abs. 1 Satz 2 SGB V Anlage I zum Abschnitt F der Arzneimittel-Richtlinie)

Woher kommen die Tiere, aus deren Gewebe der Wirkstoff Pankreatin hergestellt wird?

Das Material stammt von Tieren, deren Fleisch für den menschlichen Verzehr freigegeben ist. Es wird von zertifizierten Schlachthöfen aus verschiedenen Regionen weltweit bezogen, die höchste Anforderungen erfüllen müssen und ständig überwacht werden. Die Lieferanten sind von Nordmark qualifiziert und werden regelmäßig überprüft.

Sowohl der Wirkstoff Pankreatin (Pankreaspulver vom Schwein) als auch die Arzneimittel Pankreatan 10.000, 20.000, 25.000 und 36.000 sowie Pankreatin 40.000 Nordmark werden ausschließlich von Nordmark komplett in Deutschland produziert.

Gibt es pflanzliche Alternativen zu Pankreatan?

Pflanzliche Alternativen zur Therapie der exokrinen Pankreasinsuffizienz sind uns nicht bekannt. Da die Verdauungsenzyme vom Schwein denen der Menschen sehr ähnlich sind, wurden diese Enzyme ausgewählt, in klinischen Studien erfolgreich getestet und als Arzneimittel zugelassen.

Einnahme & Dosierung von Pankreasenzymen

Wie und wann nehme ich die Kapseln ein?
Zu jedem fetthaltigen Nahrungsmittel, also auch zu Snacks oder Getränken (z.B. Milch im Kaffee), benötigt Ihr Körper Pankreasenzyme. Nehmen Sie die Pankreatan-Kapseln unzerkaut mit etwas Flüssigkeit während der Mahlzeit ein. Extra Tipp: Wenn Sie mehrere Kapseln benötigen, nehmen Sie diese über das Essen hinweg verteilt nach dem Pizza-Prinzip ein, also z.B. eine erste nach den ersten zwei Bissen, eine zweite nach der Hälfte und eine dritte gegen Ende Ihrer Mahlzeit.
Kann ich die Pankreatan Kapseln zur Einnahme öffnen?
Ja, Sie können die Kapseln bei Bedarf, z.B. wenn Sie Schwierigkeiten beim Schlucken haben, öffnen und den Inhalt unzerkaut einnehmen. Die enthaltenen Mikrofilmtabletten sind magensaftresistent überzogen. Diese können also unbeschadet den Magen passieren und setzen erst im Dünndarm die Verdauungsenzyme frei.
Wie wird Pankreatan dosiert? Wie viele Kapseln benötige ich?

Die Dosierung der Pankreasenzyme ist individuell, abhängig vom Schweregrad Ihres Enzymmangels und vom Fettgehalt Ihrer Nahrung. Als Einstiegsdosis hat sich ein Richtwert von 2.000 Ph.Eur.-Einheiten pro Gramm Nahrungsfett bewährt. Dies entspricht etwa 20.000 bis 40.000 Lipase-Einheiten pro Hauptmahlzeit. Das bedeutet, Sie nehmen 1-4 Kapseln, je nach Wirkstärke (z.B. zwei Kapseln Pankreatan 20.000 oder eine Kapsel Pankreatan 36.000 bzw. Pankreatin 40.000 Nordmark). Zu Zwischenmahlzeiten sollten Sie mindestens 10.000 bis 20.000 Einheiten, also in der Regel 1-2 Kapseln nehmen. Da die Dosierung jedoch höchst individuell ist, sollten Sie in engem Kontakt mit Ihrem Arzt bleiben, den Therapieerfolg gemeinsam überwachen und ggf. in Absprache die Dosierung anpassen.

Extra-Tipp: Sie können den Fettgehalt Ihrer Mahlzeiten anhand von Nährstoffangaben auf Lebensmittelverpackungen, mithilfe von Nährstofftabellen oder Ernährungs-Apps ermitteln. Vor allem zu Beginn der Therapie kann Ihnen dies helfen, Sicherheit und ein Gefühl für die Mengen an Nahrungsfett zu gewinnen.

Was sind Ph.Eur.-Einheiten und warum gibt es Pankreatan in verschiedenen Wirkstärken?
Ph.Eur.-Einheiten bezeichnen die Menge bzw. genauer gesagt die Aktivität des Enzyms Lipase, das für die Fettverdauung verantwortlich ist. Dies ist nach dem Europäischen Arzneibuch (Ph. Eur.) festgelegt. Je höher die Einheiten-Angabe (Wirkstärke) des Präparats, desto mehr Fett kann durch die in der Kapsel enthaltenen Enzyme verdaut werden. Mit Pankreatan 10.000, 20.000, 25.000 und 36.000 sowie Pankreatin 40.000 Nordmark stehen Ihnen insgesamt fünf verschiedene Wirkstärken der Pankreasenzyme von Nordmark zur Verfügung. Hierdurch können Sie ganz individuell zu jeder Mahlzeit die von Ihnen benötigte Lipase-Menge durch die Einnahme verschiedener Wirkstärken dosieren.
Muss ich Pankreatan nun dauerhaft einnehmen?
Bei einer ausgeprägten Störung der Bauchspeicheldrüsenfunktion mit der Diagnose exokrine Pankreasinsuffizienz müssen Sie in der Regel dauerhaft Verdauungsenzyme ergänzen bzw. ersetzen. Die Funktion der Bauchspeicheldrüse nimmt im Krankheitsverlauf häufig weiter ab, so dass langfristig meist eine Dosiserhöhung notwendig wird. Bitte fragen Sie dazu Ihren behandelnden Arzt.

Ist Ihre Frage noch nicht mit aufgeführt? Kontaktieren Sie uns gern und schreiben uns eine E-Mail an medical(at)pankreatan.de.

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