Gutes Fett - schlechtes Fett

Eine unzureichende Fettverdauung kann zu starken Verdauungsbeschwerden führen. Manch Betroffener versucht daher, fetthaltige Nahrungsmittel zu meiden. Das ist jedoch keine gute Idee, denn Fett ist für unseren Körper unentbehrlich. Jedoch kommt es auf Art und Menge an.

Fett ist lebensnotwendig

Fett ist der beste Energielieferant. Während Kohlenhydrate und Eiweiße mit nur 4,1 Kilokalorien pro Gramm zu Buche schlagen, bringen Fette es auf mehr als das Doppelte, nämlich 9,3 Kilokalorien. Wer nicht genügend Fett verdauen kann, nimmt daher meist unweigerlich ab. Was zunächst vielleicht positiv erscheint – die meisten freuen sich wohl über ein paar Kilos weniger – kann langfristig zu Untergewicht führen.

Doch das Fett aus der Nahrung stellt nicht nur Energie bereit, sondern ist auch für die Versorgung unseres Körpers unerlässlich. Es transportiert die fettlöslichen Vitamine A, D, E und K und liefert notwendige Baustoffe, zum Beispiel für Hormone und Zellen. Ohne Fett droht Unterversorgung.

Selbst die Fettpölsterchen im Körper sind nicht per se schlecht, sondern bis zu einem gewissen Grad sogar wichtig. Sie verhindern Wärmeverluste, indem sie eine Isolierschicht unter der Haut und um die Organe bilden, halten die Haut glatt und geschmeidig. Und ohne Fettpolster unter unseren Fußsohlen wäre jeder Schritt eine Qual.

Und nicht zuletzt sind Nahrungsfette auch ein wichtiger Geschmacksträger. Sie lassen Lebensmittel cremiger schmecken und bewirken ein lang anhaltendes Sättigungsgefühl. Genuss und Freude am Essen? So ganz ohne Fett kaum denkbar!

Eine Frage der Fettsäuren

Das Fett in Lebensmitteln besteht aus einer Mischung verschiedener Fettsäuren und Glycerin. Anzahl und Art der Fettsäuren bestimmen die Eigenschaften eines Fettes und seine Bedeutung für unseren Organismus. Je nach ihrem chemischen Aufbau bezeichnet man die Fettsäuren als gesättigt, einfach ungesättigt oder mehrfach ungesättigt.

Besonders wichtig sind sogenannte essentielle Fettsäuren, die unser Körper nicht selbst herstellen kann. Wir müssen sie unbedingt über die Nahrung aufnehmen. Dazu gehören vor allem mehrfach ungesättigte Fettsäuren.

Zu viele gesättigte Fettsäuren hingegen gelten als gesundheitsbedenklich – eine Sonderform von ihnen, die sogenannten Transfettsäuren, sogar als sehr bedenklich. Diese sind ursprünglich ungesättigte Fettsäuren, die durch Verarbeitung (Hitze) transformiert bzw. gesättigt werden. Sie entstehen vor allem bei der industriellen Herstellung von Lebensmitteln – aber auch in der heimischen Küche beim Frittieren, Braten oder Backen mit starker Hitze.

Aktuell empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) für Gesunde, dass 30-35 Prozent der täglichen Gesamtkalorienmenge aus Fett bestehen soll, das entspricht etwa 60-80 Gramm Fett pro Tag. Als optimal gelten dabei maximal 7-10 Prozent gesättigte und möglichst bis zu 10 Prozent mehrfach ungesättigte Fettsäuren, der Rest darf aus den einfach ungesättigten bestehen. Lediglich die Transfettsäuren sollten bestmöglich vermieden werden.

Die Fettverdauung verbessern

Wenn Sie Fett schlecht vertragen, sollten Sie also möglichst nicht zu sehr daran sparen. Viel wichtiger ist, auf eine ausreichende Versorgung mit den “guten”, mehrfach ungesättigten Fettsäuren zu achten. Versuchen Sie gleichzeitig, die gesättigten zu reduzieren und auf Transfettsäuren bestmöglich zu verzichten. Hier verraten wir Ihnen, wie Sie dies im Alltag ganz einfach umsetzen.

Zusätzlich können auch Verdauungsenzyme helfen: Niedrig dosierte Pankreatin-Produkte, beispielsweise Pankreatan 10.000 (rezeptfrei in der Apotheke), unterstützen den Körper bei der Verdauung. Lipasen sorgen im Dünndarm für eine effektive Aufspaltung der Nahrungsfette. Neben der verbesserten Fettverdauung unterstützt das Enzymprodukt gleichzeitig die Verdauung von Proteinen und Kohlenhydraten. Das mindert nicht nur die Verdauungsbeschwerden, sondern führt insgesamt zu einer besseren Versorgung Ihres Körpers mit Nährstoffen. Bevor Sie mit der Einnahme beginnen, sollten Sie mit Ihrem Arzt bzw. Ärztin sprechen, um andere Erkrankungen mit Verdauungsbeschwerden auszuschließen.