Enzyme, wie die von der Bauchspeicheldrüse gebildeten Lipasen, sind für den Stoffwechsel und die Verdauung von zentraler Bedeutung. Je besser unsere Nahrung von Enzymen aufgespalten wird, desto mehr können wir von ihren gesunden Inhaltsstoffen profitieren. Eine unvollständige Verdauung hingegen geht oftmals mit Magen-Darm-Beschwerden und Mangelerscheinungen einher.
So funktioniert die Fettverdauung
In Lebensmitteln kommen hauptsächlich sogenannte Neutralfette (Triglyceride) vor. Diese relativ großen Moleküle bestehen aus dem Alkohol Glycerol und drei Ketten von Fettsäuren. Sie können vom menschlichen Körper nicht direkt aufgenommen, müssen zunächst in kleine Bausteine zerlegt – also verdaut – werden.
Die Verdauung dieser Nahrungsfette findet überwiegend im oberen Dünndarm statt: Gallenflüssigkeit – von der Leber gebildet, in der Gallenblase gespeichert und bei Bedarf in den Zwölffingerdarm abgegeben – emulgiert dort die Fette im Nahrungsbrei: Es bilden sich kleine Fetttropfen, die eine geeignete Angriffsfläche für die Verdauungsenzyme bieten.
Die eigentliche Verdauungstätigkeit verrichten dann die Lipasen aus dem Pankreassaft. Diese in den Acinuszellen der Bauchspeicheldrüse gebildeten Enzyme setzen an den Fetttröpfchen an und spalten die Triglycerid-Moleküle in kleinere Einheiten: in Fettsäuren, Glycerin, Mono- oder Diacylglycerine.
Erst in dieser Form kann unser Körper das gespaltene Nahrungsfett über die Darmschleimhaut aufnehmen und verwerten – beispielsweise die gesunden, mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Zudem schleusen die kleinen Fetteinheiten lebenswichtige fettlösliche Vitamine in den Körper.
Bauchschmerzen, Blähungen, Völlegefühl …
Zu wenig dieser Lipasen bedeuten eine unzureichende Fettverdauung. Dann gelangen viele unverdaute Fette in den Dickdarm und können dort zu erheblichen Verdauungsbeschwerden führen: Starke Bauchschmerzen, Blähungen, Völlegefühl, auch voluminöse Durchfälle und schlimmstenfalls übelriechendende, glänzende Fettstühle (Steatorrhoe) sind möglich – in dem Fall sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen.
Langfristig drohen Gewichtsverlust, Nährstoff- und Vitaminmangel, bei Kindern auch verzögertes Wachstum und Untergewicht. Vor allem die lebenswichtigen fettlöslichen Vitamine A, D, E und K sowie wichtige Aminosäuren kann der Körper bei gestörter Fettverdauung nicht richtig aufnehmen.
Lipasen einfach substituieren
Wenn Sie Fett schlecht vertragen, könnte es also sein, dass Ihre Bauchspeicheldrüse bei der Bildung von Verdauungsenzymen – wie den Lipasen – schwächelt. Als Ursachen für eine solche Bauchspeicheldrüsenschwäche (med. Pankreasinsuffizienz) kommen unter anderem nachlassende Verdauungsfunktion im Alter, Entzündungen (med. Pankreatitis), Diabetes, übermäßiger Alkoholgenuss oder auch schwerwiegende Krankheiten wie Mukoviszidose in Frage.
Fehlende Lipasen können Sie durch den Wirkstoff Pankreatin, beispielsweise in Pankreatan® (rezeptfrei in der Apotheke), ergänzen. Darin enthalten sind Verdauungsenzyme wie Lipasen, Amylasen und Proteasen. Die Einnahme führt daher neben der Verbesserung der Fettverdauung auch zu einer Regulierung der Verdauung von Proteinen und Kohlenhydraten – und so insgesamt zu einer besseren Versorgung des Körpers mit Nährstoffen.